Bildergalerie So Freunde, drei Wochen ist
es her, seit wir unsere kleine Abschiedsfeier im vertrauten Rahmen (also bei
Regen) gegeben haben. Bis dann die letzten Wurst- und Kräuterbutterresten vom
Grill waren, Güselminister Walti Arnold eine Dienstags-Spezialtour
über die Luzernerstrasse 5 gefahren ist und Sabrina das Bett im Schlafzimmer,
für wen auch immer, noch frisch angezogen hatte, wurde es doch später
Nachmittag bis der so lang ersehnte Augenblick kam und wir endlich den
Schlüssel drehten. Unsere 1-Zimmer Wohnung auf Rädern namens “Terence Hill” schnurrte
wie ein Kätzchen. Anschnallen Leute, es geht los. (Wenn ihr’s nicht tut – dann
piepst Terence so verd… laut).
Mit diesem Blog wollen wir
unseren Freunden ein kleiner Einblick in unseren Reisealltag geben. Wie immer
setzen wir voraus, dass Kirchen grundsätzlich schön, Museen interessant und
Wasserfälle extreme nass sind. Also lassen wir das aus. Wer sich weiter nicht
für Fischerstories interessiert und grundsätzlich in der Schule den
Kollegen Geld angeboten hat, damit sie auf seine Geburtstagsparty kommen soll
bitte HIER weiterlesen. Für alle anderen: Viel Vergnügen – wir starten mit
Dänemark.
Unser Tagesziel war
Breisach am Rhein, gleich nach der Grenze zu "Du
weisst schon wer". Nach dem Stress der vergangenen Tage und Wochen
waren wir einfach froh, weg zu sein und es unfallfrei auf den ersten Stellplatz
geschafft zu haben. Am nächsten Morgen dann wieder auf die A-irgendwas hoch gen
Norden. Da wir für Terence noch einige Sachen besorgen wollten, machten wir
einen Abstecher zu REIMO, so quasi das gelobte Land der Camper - fast so cool
wie das Mythen Center - aber eben nur fast. In der Nähe von Hamburg suchten wir
uns einen Campingplatz, welcher uns empfohlen wurde. Der Platz war super, dass
ich genau neben dem Kinderspielplatz parkiert habe, war so la la und dass
Mister "Ich bin der beste Vater der Welt" gerade mit seinen
Sprösslingen ein Grillfeuer neben uns entfacht hat, geht in die selbe
Kategorie.
Nach dem Auschecken am
nächsten Morgen fahren wir vom Gelände, als ich plötzlich sehe, wie es aus
einem der Müllcontainer mächtig qualmt - FEUER! Schoss es mir durch den Kopf
und Sabrinas beistimmendes Nicken machte mir klar, dass wir uns in dieser einen
Sache zu 100% einig waren. Der kleine Grisu
in mir jauchzte innerlich auf. Ich steige also aus dem Wagen und renne zur
Reception. Die Mutti hinter dem Tresen bedient gerade einen Camper, der
wahrscheinlich die Chemie-Toilette ins Kinderbassin geschüttet hat und beachtet
mich gar nicht. Gut schweizerisch stelle ich mich hinten an und versuche, die
Aufmerksamkeit der Dame auf mich zu lenken. "Khmmmkhmmm...der Mülleimer
brennt", sage ich halblaut. Keine Reaktion. "KHHHMMM, KHMMMM der
Mülleimer brennt" (Crescendo), die Mutti taxiert mich mit einem Blick der
Sorte: "SojungerMann-nunstellenSiesichmalgefälligsthintenan-wirsindhierimmernochinDeutschland". "Naja", denk ich mir, "ich
habe ja Zeit, aber dein verfi... Camping fackelt dann halt mal
ab und du darfst ab nächster Woche wieder Fleisch abpacken". Mit einem lauten,
deutlichen, unüberhörbaren "DER CONTAINER BRENNT!", kann ich ihre
ungeteilte Aufmerksamkeit auf mich lenken und den
"Weshalbhabensiedasnichtgleichgesagt-Blick" hättet ihr mal sehen
sollen. 5 Minuten später war der Brand gelöscht. Auf meine Frage "Welcher
Vollidiot schmeisst denn bitte heisse Asche in den Müllcontainer?" bekam
ich vom schlauchführenden Vaterallerväter aber keine Antwort. Er fuhr mit dem
Audi schnell davon, ich konnte aber noch den "Kevin on Board" -
Sticker sehen.
Hamburg lassen wir rechts
liegen und machen uns auf, in Richtung Dänemark. Schon bald erreichen wir
Flensburg, überqueren den Nord-Ostsee Kanal und warten auf die Grenze, die
nicht kommt. Irgendwann versteht man die Ortsschilder einfach nicht mehr - dann
ist man in Dänemark. Wir biegen links ab zur Nordsee auf die Insel Romö (Mann,
ein Königreich für ein durchgestrichenes “O” auf meiner Tastatur! (ø dø isses
jø)- also Romø. Der Wind pfeift uns kräftig um die Ohren und nach einem
Spaziergang am Strand mit XXL Format auf dem Sogar die Autos fahren, muss erst
mal ein Bier her. Irgendwie scheint die gute Fee hinter dem Tresen allerdings
nicht ganz alle Knäckebrote in der richtigen Reihe zu haben, denn wenn ich den
Preis für zwei 3 dl Stangen Bier umrechne, komme ich auf locker 16 Fr.
Doch, wie heisst es so
schön im Lied von Michael Holm: “Dänen lügen nicht!” und so lassen wir uns
diesen edlen Tropfen dänischer Braukunst doppelt schmecken.
Nach einer Inselrundfahrt
am nächsten Morgen verlassen wir das Eiland wieder und cruisen der Küste
entlang nach Esbjerg. Dort findet gerade das “International Food Festival”
statt und wir speisen typisch dänisch beim Afghanen. Nach einem Besuch des
Seefahrtsmuseeums geht es weiter auf der Margeriten Route nach Søndervig. Nach der
schönen Stadt Ringkøbing überqueren wir das Land in Richtig Århus (Schon wieder
so ein komischer Buchstabe gell :-)). Nun wissen wir
auch, weshalb die Jungs hier anstelle von Fleisch eine Scheibe Knäckebrot
zwischen den Toast legen. Hier hat es Kornfelder, so gross wie die Waffenabteilung
in einem durchschnittlichen amerikanischen Spielzeugladen. In Sachen Berge
haben sie dagegen noch etwas Nachholbedarf. An der Ostseeküste angelangt,
finden wir dann unseren ersten Traum-Camping. Die Plätze sind übrigens fast
leer, da die Saison offiziell vorbei ist. Uns soll’s recht sein. Wir stehen in
der ersten Reihe, 10m von der Ostsee entfernt und schon bald zappelt das erste
Ostsee-Silber in den Maschen meines Keschers. Allerdings bläst seit Tagen ein
kräftiger Wind übers Land und es ist eher frisch. Wir verbringen einige Tage am Strand und
kreuzen dann wieder quer übers Land an die Nordsee, wo wir am 20. August die
Stadt Hirtshals erreichen. Die Sonne scheint herrlich, doch der Wind bläst
schon fast in Orkanstärke, was wir in Anbetracht der Tatsache, dass wir am
nächsten Tag mit der Fähre nach Norwegen übersetzen wollen ziemlich uncool
finden.
Am Terminal der Fähre wird
dann schnell klar, dass wir wirklich entgegen der Touristenströme fahren.
Gerade mal eine handvoll Camper sind in der Linie und das Beladen der grossen
Fähre geht schneller als in der Swissporarena ein Bier zu erhalten. Die
Ausfahrt aus dem Hafen war ja noch cool. 5 Minuten später fliegen dann aufgrund
des heftigen Seegangs die ersten Flaschen durch den Duty-Free Shop und kurz
darauf kann das Mädchen zwei Reihen vor uns noch mal detailliert auf sein
Frühstück zurückblicken. Es dauert nicht lange, da ist auch das Essen vom
Vorabend dran und so geht das weiter, bis die Tüten alle sind. Sabrina erträgt
das Geschaukel ordentlich gut aber ihr geplanter Ausflug ins Duty-Free fällt den
Wellen zum Opfer, was meine Kreditkarte freut und ich tue, was man in solchen
Fällen immer tun sollte: rauchen.
Die Fähre kann den
geplanten Kurs nicht einhalten und so kommen wir mit einer schönen Verspätung
in Kristiansand an. Das Girl in Reihe eins hat das Thema Schiffsreisen wohl fürs
erste abgehakt und wir freuen uns nun auf
Norwegen.
Das Land der Trolle, der Berge und Fjorde und auf den ein oder anderen Fisch in der Pfanne - mal schauen, ob wir das hinkriegen…
Das Land der Trolle, der Berge und Fjorde und auf den ein oder anderen Fisch in der Pfanne - mal schauen, ob wir das hinkriegen…
HEY - das klingt doch schon ganz nach Abenteuer :) Hends guet und TAKE CARE! LG MZM (mit einem Spezialgruss an TERENCE)
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