Freitag, 13. August 2010

Philippinen 2

Bilder  Translate to English Hallo Freunde des Regenschirms. Na, das mit dem Jahrhundert-Sommer war wohl nix. Egal, bei uns ist’s auch nicht viel besser. Letzten Montag hat’s auch geregnet (von 03.30-04.20 Uhr). Nur ungern verlassen wir die Driftwood Lodge in Sipalay und den dazugehörigen Sugar Beach, aber mit dem Fernziel Boracay vor Augen, lässt sich auch dieser Abschied verkraften. Nun müssen wir aber erst mal ein wenig Bus und Schiff fahren und das ist in den Philippinen doch eher eine abenteuerliche Geschichte. Natürlich will man uns an jeder Ecke die Pesos aus den Taschen ziehen, aber mittlerweile kennen wir die Jungs und ihre Tricks hier ziemlich gut. Unsere beste Waffe ist immer noch Sabrinas stahlblauer Unschulds-Augenaufschlag, welcher selbst dem zahnlosesten Philippino ein Lächeln auf die Lippen zaubert. In den Bussen drin herrschen entweder Temperaturen um den Siedepunkt oder, falls man sich für 20 Cents Aufpreis den VIP-Bus leisten kann, kommt man in den Genuss einer Klimaanlage, welche sogar Polarbären nahe an den Erfrierungstod bringt. So geht’s über Bacolod und Iloilo nach Caticlan. Wir reisen ja eigentlich in der absoluten Low-Season hier, denn es ist gerade Monsun-Zeit. So begegnen wir auch nicht wirklich vielen Touris, was wir nun zu ändern gedenken, denn wir erreichen Boracay. Diese Insel ist der Ballermann der Philippinen, ausser, dass die Strände zuckerweiss sind und es weniger Wurststände hat. Es ist die Top Destination für Strandferien in diesem Teil der Welt und bringt alle Nebenerscheinungen mit sich, die man sich nur vorstellen kann… die da wären: Tonnenweise hässliche Hotelkästen, eine gute Anzahl schwergewichtiger Herren im fortgeschrittenen Alter, welche sich enorm für die Völkerverbindung einsetzen und eine Preiseverdreifachung gegenüber dem Festland. Dazu Heerscharen von Ketten- und Sonnenbrillenverkäufern, die einem nie in Ruhe lassen und jede Menge neue Freunde der Sorte „Heybossyouwantsnorkellingtour?“ und „Madaaaaaam Masssaaaage?“ einbringt. Das ist dermassen abschreckend, dass wir satte 8 Tage und Nächte brauchen, um das ganze Ausmass dieses Sündenpfuhls abschätzen zu können (Hehe). Wir buchen auch einige Aktivitäten: Mehrmals besuchen wir die „Endless Happyhour-Tour“, das Live-Konzert des bei der Geburt getrennten Zwillingsbruders von Bob Marley und die berühmte „Direktnachdemclubinsmeerhüpfen-Tour“. Unterstützt werden wir dabei meist von unserem neuen Amigo David aus Colombia, der kurz vor seiner Hochzeit noch einen Solotrip in die Philippinen unternimmt. (Ein Schelm, wer böses denkt). Als eingefleischte Patrioten wollen wir natürlich auch den Schweizer Nationalfeiertag gebührend zelebrieren. Wir kaufen uns im Swiss-Deli eine Packung Cervelat, Käse, Schinken, Brot und ein Kägi-Fret, um ein schönes Picknick am Strand zu geniessen, üben schon mal leise die Nationalhymne und lauschen des Polos Alpenrosen. Leider(!) bringt David unsere Pläne arg durcheinander, als er um 14.00 Uhr die erste Runde Rum-Cola serviert. Mann sind wir labil! Das mit dem Picknick verschieben wir dann mal. Dafür schauen wir heute den Sonnenuntergang aus der ersten Reihe und nehmen die Sitzbank gleich mit in’s Wasser. Bei 31 Grad Badetemperatur gar nicht mal so übel. Irgendeine Mutter verwechselt unsere lustige Runde anscheinend mit einer Kinder-Tagesstätte, lässt ihre beiden Bälger bei uns im Wasser und verschwindet dann für etwa 2 Stunden (Video Badeplausch). Wenn die wüsste, wann wir begonnen haben… hihihi. Als dann aber nach 4h Stunden Happy-Hour im Meer noch immer niemand aufsteht, um ins Hotel auf die Toilette zu gehen, wird mir das mit der Wassertemperatur doch langsam etwas suspekt! Den Abend verbringen wir stilecht beim Spanier mit Tapas, Sangria und Salsa. Wenigstens steht unsere Heimkehr dann noch unter einem patriotischen Stern: „Trittst im Morgenrot daher!“ Wir kehren Boracay den Rücken zu, was wohl besser ist für unsere Gesundheit, obwohl ich neulich erfahren habe, dass die Leber mit ihren Aufgaben wächst! Die gute Nachricht zuerst: Wir haben noch immer kein Tatoo, auch wenn ich in gewissen Momenten besser nicht gefragt worden wäre! Wir fliegen nach Manila, legen uns wie gewohnt mit einem Taxista an und nehmen anderntags bereits wieder das Flugzeug, um nach Busuanga Island/Coron Town zu gelangen, unserem letzten Stopp. In einer Bucht, ganz in der Nähe Corons, liegen seit dem zweiten Weltkrieg die Wracks von 15 japanischen Kriegsschiffen. Sabrina nimmt all ihren Mut zusammen und so unternehmen wir anderntags drei spektakuläre Tauchgänge in fast 30m Tiefe. Am Schluss hab ich noch Mühe Fräulein Lützel da wieder rauszuholen, so gut gefällt es ihr. Mit der Taschenlampe leuchtet sie auch die dunkelsten Ecken inmitten der Schiffsrümpfe aus (ob sie vielleicht nach Spinnweben in den Ecken sucht?) Mit von der Partie sind zwei Spanier und so können wir unsere Sprachkenntnisse wieder etwas auffrischen. Mit ihnen geht’s dann auch zum Schnorcheln nach Coron Island. Dort draussen gibt es Brackwasser Lagunen (das hat jetzt nix mit Country zu tun) und geschützte Korallenriffe. Hier sind die Dinger noch nicht verblichen und wir können noch einmal das ganze Spektrum an Tieren und Pflanzen bestaunen. Am nächsten Tag unternehmen wir dann noch eine Mofatour über Stock und Stein. Da der offizielle Vermieter aber gar viel Kohle verlangt, bestechen wir unseren Hotelier, um seinen neuen Töff auszuleihen. Unserem verlockenden Angebot von 2 Liter Rum plus einer Flasche Cola kann der gute Mann dann doch nicht widerstehen. Das ist ein krönender Abschluss unserer 6 wöchigen Philippinen Tour. Doch halt mal… da war doch noch was… einen kulinarischen Höhepunkt gab‘s ja auch noch: BALOT! Vielleicht habt ihr schon mal in Sendungen wie „Top 10 der ekligsten Speisen der Welt“ gesehen, dass die Philippinos warme Hühnerembryos direkt aus dem Ei geniessen. So mit ersten kleinen Federn dran und jeder Menge Schlabber… (Yummmie!) Doch Bilder sagen mehr als tausend Worte: Hier geht’s zum exklusiven Balot-Video. Die beiden letzten Tage vor unserer Singapur-Hanoi Reise, verbringen wir in Manila. Dort widmen wir uns tatsächlich der Geschichte, fahren selbstsicher in Jeepneys durch die Rushhour, shoppen im grössten Center Asiens und essen im Bierhaus München. Nach 6 Wochen Reis, Reis, Reis ist eine Portion Sauerkraut halt doch nicht so schlecht…


Langsam vergeht uns das Lachen… nur noch 8 Wochen.

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